Lastabtragung an ausgeklinkten Enden von Trägern
In vielen Fällen müssen wir nur ein Detail (einen Teil) eines Bauteils modellieren, wie z.B. eine Balkenauflage, eine Öffnung in der Mitte des Balkens, etc. In solchen Fällen ist es jedoch notwendig, auch den Abschnitt zu modellieren, der den Anschluss an den angrenzenden B-Bereich darstellt, einschließlich der Schnittgrößen in diesem Abschnitt, die das Gleichgewicht erfüllen. In bestimmten Fällen (z.B. bei der Modellierung von Balkenauflagern) können diese Schnittgrößen vom Programm automatisch ermittelt werden.
Zwischen der B-Region und dem untersuchten Diskontinuitätsbereich wird automatisch eine Saint-Venant-Transferzone erzeugt, um eine realistische Spannungsverteilung in dem untersuchten Bereich zu gewährleisten. Die Breite der Transferzone wird auf die Hälfte der Tiefe des Querschnitts festgelegt. Da der einzige Zweck der Saint-Venant-Zone darin besteht, eine korrekte Spannungsverteilung im Rest des Modells zu erreichen, werden bei der Überprüfung keine Ergebnisse aus diesem Bereich angezeigt, und es werden hier keine Abbruchkriterien berücksichtigt.
Die Kante der Saint-Venant-Zone, die das ausgeklinkte Ende des Trägers darstellt, wird als starr modelliert, d. h. sie kann sich drehen, muss aber in der Ebene ruhen. Dazu werden alle FEM-Knoten der Kante mit einem separaten Knoten im Trägheitszentrum des Querschnitts über ein Starrkörperelement (RBE2) verbunden. An diesem Knoten können dann die Schnittgrößen des Elements angesetzt werden, wie in Abb. 12 dargestellt.
\[ \textsf{\textit{\footnotesize{Abb. 12\qquad Übertragung von Schnittgrößen an einem ausgeklinkten Ende.}}}\]